Ein Tag mit Hubert Hummel als Hörgeschichte:

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Träumen mit Ingo Igel
Ingo Igel wohnte zusammen mit seiner Freundin Ilse Igel in einem großen Park mit riesigen alten Bäumen, in denen viele verschiedene Vögel und einige Eichhörnchen wohnten. Es gefiel Ingo gut in seinem Park, aber an manchen Abenden machte er auch gerne Ausflüge zu den Gärten der Menschen, die rund um diesen Park wohnten.
Es war schon Herbst und in den letzten Wochen hatten Ingo und Ilse sich ihre kleinen rosa Bäuche vollgefuttert mit süßen Äpfeln, reifen Beeren und anderen Leckereien, die sie am Boden der Gärten fanden. Schließlich stand der Winter vor der Tür und da gab es viel zu tun. Es galt, Laub zu sammeln für den langen Winterschlaf in ihren Höhlen. Ingo wohnte unter einer uralten Kiefer und seine Freundin Ilse am Rande des Parks unter einer großen, verwilderten Hecke. Der Herbst war für sie beide die schönste und emsigste Zeit überhaupt. Hin und wieder aber fanden sie auch Zeit zum Spielen, dann rollten sie die Kastanien durch den Park und versteckten Nüsse vor den Eichhörnchen.
An einem schönen, sonnigen Herbsttag brachte Ilse ihrem Freund Ingo einen Brief in die Höhle. „Nanu, wer schreibt mir denn da?“ fragte Ingo neugierig. „Mach ihn doch auf, dann weißt du es!“ Ilse war genauso neugierig. „Oh, er ist von meinem Freund Silas. Er lädt mich im nächsten Jahr ein, ihn zu besuchen!“ Ingo war ganz aufgeregt. Er erzählte Ilse von seinem Freund, der als Einsiedlerkrebs am Strand auf einer wunderschönen, kleinen Insel lebte, wo fast immer die Sonne schien. Dort gab es Palmen und Kokosnüsse und das Meer war voller bunter Fische. „Oh, wie schön“, meinte Ilse. „Da musst du nächstes Jahr aber wirklich einmal hinfahren. Ich würde ja gerne mitkommen, aber so eine weite Reise ist nichts für mich.“ „Ich werde dir dann viele schöne Postkarten schicken“, meinte Ingo tröstend. „Aber jetzt komm, wir müssen noch einiges für unseren Winterschlaf besorgen. „
Und dann zogen beide wieder los in den Park, wo die Blätter schon von den Bäumen fielen und sie sich besonders schöne und große Blätter aussuchten, um sie in ihre Höhlen zu tragen. Diese Blätter sollten sie während des langen Winters wärmen und deshalb brauchten sie auch besonders viele davon. So waren Ingo und Ilse in den nächsten Wochen noch sehr beschäftigt.
Ein paar Tage später wurde das Wetter plötzlich schlechter und bald brausten die ersten Herbststürme über das Land. Der heftige Wind schüttelte die Bäume, bis sie schließlich ganz kahl waren. Es fing immer öfter an, zu regnen und schon war das ganze Laub nass.
Aber Ingo und Ilse hatten bereits genug trockene Blätter in ihren Höhlen. Als dann die ersten Schneeflocken fielen und es immer kälter und kälter wurde hatten die beiden Igel gar keine Lust mehr, überhaupt aus ihren warmen Schlafplätzen herauszukommen.
Ingo gähnte nur noch und hatte sich fest eingekuschelt in sein Bettchen aus Laub, Moos und kleinen Zweigen.
Er war inzwischen ganz kugelrund geworden, soviel hatte er in den letzten Monaten gefressen, denn während des langen Schlafes musste er von diesem Vorrat leben. „So, jetzt wird es Zeit“, dachte Ingo und rollte sich fest zusammen. Draußen fiel der Schnee immer heftiger und drinnen begann Ingo, von seiner langen Reise zu seinem Freund Silas zu träumen.
Er träumte davon, wie er in einem großen Flugzeug auf eine ferne Insel flog, wo immer die Sonne schien. Und er träumte von einem wunderschönen Strand aus weißem Sand mit vielen Muscheln. Er war schon sehr gespannt, seinen Freund wieder zu sehen, denn Silas hatte ihm von seinem neuen Haus geschrieben. Silas brauchte ständig neue Häuser, denn er wuchs, wie alle Einsiedlerkrebse, dauernd aus seinen alten Häusern heraus. Im Schlaf musste Ingo lachen, denn er stellte sich gerade vor, wie er soviel fraß, das er immer dicker und dicker wurde und seine Höhe schließlich zu klein für ihn wurde. „Dann müsste ich mir eine größere Höhe suchen“, murmelte er im Schlaf. Und Ingo träumte weiter.
Er träumte von der warmen Sonne und den vielen leckeren Früchten auf der Insel. Das wäre ein schönes Leben! Ingo seufzte im Schlaf. Und so gar nicht anstrengend. Er müsste kein Laub mehr suchen und … ja, und da fiel ihm ein, dass er ja auf dieser Insel gar keinen Winterschlaf halten müsste. Und dabei war das sooo gemütlich! Wenn draußen der kalte Wind um die Bäume pfiff, lag Ingo schön gemütlich in seinem Bettchen eingekuschelt. Aber das würde auf dieser sonnigen Insel natürlich nicht gehen, denn dort gab es ja keinen richtigen Winter mit Schnee und Eis.
„Ich glaube, ich werde Silas doch nicht besuchen. Da finde ich viel zu wenig Schlaf!“, dachte Ingo im Traum. „Nein, ich werde hier bleiben. Hier ist es warm und kuschelig. Aber träumen kann ich von jedem schönen Land der Welt!“
Und so schlief Ingo lange - sehr lange - so lange, bis die Frühlingssonne die Erde wieder erwärmte, bis die Vögel wieder sangen und die süße warme Luft ihn aus seiner Höhle lockte.
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Batous magisches Weihnachtsfest
Es geschah zu der Zeit, als König Rabur das Land Aragon vom verzauberten Wald durch einen tiefen Graben getrennt hatte. Es war eine Zeit der Hoffnungslosigkeit für die Menschen, denn der böse König, der auch noch über Zauberkräfte verfügte, hatte ihnen alle Freude am Leben genommen und dafür gesorgt, dass in Aragon die Sonne kaum noch schien. Tag und Nacht mussten sie arbeiten, um die vielen Steuern bezahlen zu können, die seine Soldaten jeden Monat eintreiben kamen. Und wer nicht bezahlen konnte, dem wurde Haus und Hof weggenommen. So breitete sich eine große Traurigkeit im ganzen Lande aus.
Drüben im verzauberten Wald, befanden sich viele Tiere schon im Winterschlaf, denn der Herbst mit seinen Früchten und Leckereien war zu Ende gegangen und die stille Zeit, die die Menschen Advent nannten, war angebrochen. Die Igel, Dachse und Siebenschläfer wie auch der Bär hatten sich dick und rund gefuttert. Sie lagen längst in ihren Betten und träumten vom nächsten Frühling. Aber es gab auch noch andere Tiere, die den Winter über wach blieben. So hatten die Eichhörnchen fleißig Vorräte angelegt (die meisten wussten allerdings oft nicht mehr wo, denn Eichhörnchen sind furchtbar vergesslich, müsst ihr wissen).
Camar, die alte, weise Eule hatte sich in ihre moosgepolsterte Baumhöhle in der alten Eiche zurückgezogen. Er konnte den Winter gar nicht leiden. „Ich wünschte, wir Eulen könnten in Palmen leben“, schimpfte er vor sich hin. „Die Kälte tut meinem Rheuma gar nicht gut.“ Sprach´s und plusterte sein Gefieder noch mehr auf.
Auch die Hasen und Füchse hatten sich gemütliche Wohnungen zugelegt. Genau wie sie streiften die Vögel und die Rehe durch den Wald auf der Suche nach Futter. Batou, das Einhorn, das den verzauberten Wald durch seine Magie beschützte, sorgte dafür, dass es ihnen allen gut ging.
An einem klaren Wintermorgen, in der die Luft nach Eiskristallen roch, erzählte eine der Waldfeen dem Einhorn, wie schlecht es doch den Menschen drüben in den Dörfern von Aragon erging. Das machte Batou sehr nachdenklich und er überlegte, wie er den Menschen wohl helfen konnte. Also ging er zu seinem Freund, der Eule. Camar legte wie immer den Kopf, wenn er nachdachte. „Hm, du weißt, dass ich nicht viel von den Menschen halte, aber das hört sich wirklich nicht gut an“, sagte er. „Können wir nicht irgendwas tun, damit die Menschen wieder ein bisschen Hoffnung haben?“, fragte Batou ihn.
„Gar nicht so einfach, du kannst den Graben nicht überwinden. Noch ist es nicht an der Zeit. Außerdem können die Menschen dich sowieso nicht sehen, höchstens die Kinder.“ Und so überlegten sie beide hin und her.
Plötzlich hörten sie oben in der kahlen Baumkrone der alten Eiche ein lautes Gezeter und Gequieke. Zwei Eichhörnchen zankten sich gerade um eine dicke Haselnuss. Und gerade als Batou nach oben sah, ließ eines der Eichhörnchen die Nuss fallen.
„Plopp“, machte es und die Nuss steckte oben auf Batou´s Horn fest. Camar wäre fast vor Lachen vom Ast gefallen.
Batou schüttelte sich ärgerlich und die Nuss fiel hinunter in den Schnee. Und siehe da, durch die Magie des Einhorns wuchs an dieser Stelle ein kleiner Haselnussstrauch mit zarten grünen Blättern empor. Camar legte wieder den Kopf schief. „Siehst du, Batou, das ist Hoffnung!“, sagte er. „Hoffnung auf einen neuen Anfang.“
Da kam dem Einhorn eine Idee und er rief alle Eichhörnchen im verzauberten Wald zusammen, es waren bestimmt fünfzig oder mehr. „Meine kleinen Freunde“, sagte Batou zu ihnen. „Ihr wisst doch, dass die Menschen bald das Weihnachtsfest feiern und ich habe eine Bitte an euch.“
Die kleinen, puscheligen, roten Eichhörnchen reckten neugierig die Köpfe hoch. Als Batou ihnen seinen Plan verriet, quietschten sie vergnügt und huschten in den Wald, um noch mehr Nüsse zu holen.
Es war der Weihnachtsabend. In den Häusern der Menschen saßen die Kinder bei den Eltern und Großeltern und erzählten sich Geschichten. Wenn es auch nicht viel zu Essen gab, so feierten sie doch im Kreis ihrer Familien und das war mehr wert als teure Geschenke wie Gold und Silber.
Im verzauberten Wald herrschte dagegen reges Treiben. Jedes Eichhörnchen hatte eine Haselnuss zu Batou gebracht und dieser berührte sie mit seinem Horn, um ihr ein Teil seiner Magie mit auf den Weg zu geben.
Über dem Graben, der das Land Aragon vom verzauberten Wald trennte, lag der dünne Stamm einer jungen Birke, die der letzte Wintersturm umgeknickt hatte. Dieser Stamm war zu dünn, um viel Gewicht auszuhalten, so dass die Mensch nicht darüber konnten. Aber an diesem Abend hüpften viele kleine Eichhörnchen über diesen Stamm, um den Menschen ein magisches Geschenk aus dem verzauberten Wald zu bringen.
Am nächsten Morgen befand sich neben dem Bett eines jeden Kindes und eines jeden Erwachsenen in Aragon eine Haselnuss, aber keiner wusste, wie die dorthin gekommen war. Die Nuss musste etwas besonderes sein, denn sie leuchtete auf wie ein Glühwürmchen, wenn man sie anfasste. Und als eines der Kinder sich ein Schaukelpferd wünschte, da erfuhren sie auch, warum.
Denn kaum war der Wunsch ausgesprochen, verwandelte sich die Haselnuss in ein Schaukelpferd. An diesem Weihnachtsfest kehrte die Freude nach Aragon zurück. Alle Menschen, die sich an diesem verschneiten Morgen auf der Dorfstraße trafen, freuten sich und erzählten, was sie sich gewünscht hatten.
Die Kinder tobten lachend mit ihren neuen Schlitten durch den Schnee. Das fröhliche Lachen der Kinder drang bis in den verzauberten Wald hinein und dort hörten es Batou, Camar und alle anderen Tiere. Die Eichhörnchen sausten vergnügt durch die Baumkronen und hatten ihren Spaß daran. An dieses Weihnachtsfest würden sich alle noch lange erinnern.
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Die Geschichte von Batou, dem Einhorn
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